Eine wundervolle Rasse - die Siberian Huskies ...
Schön aber ungelehrig und total stur sagen die Anderen. In jeder Aussage steckt ein Stückchen Wahrheit!
Huskies sind intelligent, sie hinterfragen, sie sind bildhübsch, sie sind sanft und anhänglich. Aber dennoch sind es keine Schäferhunde, die einem Menschen nahezu jeden Wunsch von den Lippen ablesen.
Huskies haben ein Stück "Katze" in sich. Damit weiß glaub ich jeder, was ich damit meine. Sie müssen wollen - ansonsten kann der Mensch den Ball auch gerne selbst wiederholen, schließlich hat er ihn ja auch geworfen
Hier folgen ein paar Tips, wie es mit dem Husky-Training (besser) klappt:
Du bist das Alphatier - ansonsten sorge dafür, dass Du es wirst!
Siberian Huskies sind Rudeltiere. Das Rudel folgt einer strikten Hierarchie in nahezu allen Belangen. Also musst Du dafür sorgen, dass Du in dieser Hierarchie ganz oben stehst und es daran auch nicht den geringsten Zweifel gibt.
Bist Du der Rudelführer, kannst Du Einfluss nehmen, auf das Verhalten deines Husky. Du kannst ihm positives Verhalten beibrigen und negatives Verhalten abgewöhnen. Stelle für Deinen Husky also ausser Frage, dass Du der Rudelführer bist. Dass Du sagst, wo es lang geht.
Das muß sich schon in kleinen Dingen wiederspiegeln - Du isst zuerst, Du bestimmst wann und wo es raus geht, wer zuerst durch die Türe geht, wer auf dem Sofa sitzt oder im Bett liegt. Deine Kommandos sind die des Rudelführers und denen wird folge geleistet.
- Lerne das Temperament deines Husky kennen. Verhalte Dich wie der Rudelführer -> Körpersprache!
- Stelle Dich nicht auf die gleiche Stufe mit deinem Husky. Du bist Rudelführer -> Du isst zuerst, Du gehst zuerst durch die Tür, ...
- Testet dein Husky erneut Grenzen aus, wird ungemütlich usw -> Du bist der Rudelführer, bring ihn von diesem Verhalten ab
- Aus Huskysicht unlogisches tun widerspricht ihm - Als Rudelführer hast Du die Autorität dass er trotzdem auf deine Kommandos hört / hören muss.
Dem Alphatier muss man gehorchen!
Gutes Verhalten richtig belohnen!
Das haben wir alle schon gehört oder gelesen - "positive Verstärkung". Also dann, wenn der Husky etwas gutes macht, auf Kommandos hört, dann ist es wichtig ihn dafür zu Belohnen. Nur dann!
- Für Belohnungen hast Du genau 2 Sekunden Zeit, damit dein Husky den Zusammenhang erkennt: Gutes Verhalten - Belohnung. Kommt die Belohnung zu spät, ist es einfach nur ein Snack oder ein Streicheln ohne Sinn.
- Positives Verhalten ist das, was wir uns wünschen. Macht der Husky das Gegenteil - also negatives Verhalten - dann ist es wichtig, ihn gedanklich umzulenken. Lenke ihn in dieser Situation vom negativen Verhalten ab und leite ihn dazu an etwas positives zu tun. Dann natürlich die Belohnung nicht vergessen!
- Überfordere Deinen Husky nicht. Wohldosierte Trainingseinheiten, die dem Level entsprechen und und lieber kürzer sind, dafür regelmässiger. So behält er die Lust am Lernen bei und macht mit. Du ersparst Dir so auch eine Menge Frust.
- Erweitere das Training langsam. Aus "Sitz" wird "Platz" oder "Bleib". So hast Du immer die Möglichkeiten ihn zu Loben und zu Belohnen. Das hält ihn bei der Stange.
Falsches Verhalten richtig behandeln!
Wo es Belohnungen und Lob für gutes Verhalten gibt, scheint nahezuliegen, dass es auch Strafen für schlechtes Verhalten gibt. Falsch! Strafe Deinen Husky nie. Er würde es nicht verstehen und Du erreichst damit nur, dass er Dich als Rudelführer in Frage stellt. Du die Autorität verlierst.
- Quittiere unerwünschtes Verhalten durch Kommunikation. "Nein" oder "Aus" reicht aus. Aber sage es bestimmt und ernst, allerdings ohne Wut.
- Gib nie die Autorität auf. Auch bei negativem Verhalten des Husky musst Du weiterhin der Rudelführer bleiben.
- Sei hartnäckiger als der Husky. Führt er Kommandos nicht aus und weigert sich, drehe Dich um und gehe weg. Ignoriere ihn, er darf in der Zeit aber nicht bekommen, was er möchte! Dann komme zurück und wiederhole das Kommando. Führe das so lange fort, bis er gehorcht. Bleib Konsequent.
- Wenn alles nichts bringt, die Situation verfahren ist und Dein Husky absoltu stuhr bleibt, dann bringe ihn in eine Auszeit. Zb in seine Box/Bett. Lass ihn dor solange bis er sich beruhigt hat. Sorge aber dafür, dass er derweil keinen Kontakt zu anderen Menschen hat.
Diskutiere nicht - nutze sinnvolle und einfache Kommandos!
Ein Husky ist ein Hund. Verhalte Dich ihm gegenüber nicht wie Du es mit Menschen tust. Diskutiere nicht, bitte nicht, sei nicht höflich. Sei klar, deutlich und nutze einfache Worte für Kommandos. Dann verseht Dein Husky, was Du von ihm möchtest.
- Sitz, Platz, Bleib, Komm, Nein, Aus, Ja. Bringe Deinem Husky diese Worte bei. Damit hast Du die meisten Situationen bereits im Griff und die Grundkommunikation steht.
- Sprichst Du in ganzen Sätzen, versteht er nur die Stimmlage und die einzelnen Wörter/Kommandos. Das kann funktionieren. Nutze dann am Besten feste Redewendungen, damit er mit ihnen vertraut wird. Gute Kommunikation stärkt die Bindung.
- Überfordere ihn nicht mit Allem auf einmal. Langsam und Wort/Kommando für Wort. Kann er eines sicher, dann das Nächste.
- Versuche immer die gleiche Stimme zu Nutzen. Nicht böse, wütend ...
Sei konsequent und nutze gewohnte Prozesse!
Wie bereits erwähnt, sind Huskies intelligente Wesen. Sie lernen über Belohnung, was richtig und was falsch ist. Sie gewöhnen sich an Abläufe und Routinen, das erleichtet ihnen das Zurechtfinden und nimmt die Unsicherheit.
- Gehe möglichst immer zur gleichen Zeit Gassi, feste Zeit für Fressen. Fester Zeitpunkt, wann Training ist. Das steigert die Effektivität des Trainings.
- Lasse keine Zweifel aufkommen, dass Du der Rudelführer bist. Deine Kommandos sind kein vielleicht / wenn ich Lust habe.
- Lobe und Diszipliniere immer im Verhältnis zur Situation. Wobei es kaum ein Zuviel an Zuneigung gibt, schließlich gehört Dein Husky ja zur Familie und du liebst ihn. Das darf er wissen
Regeln sind dauerhaft und klar!
Regeln, die Du aufstellst, müssen auch von anderen Familienmitgliedern eingehalten werden. Guter Cop - böser Cop ist nichts, was der Erziehung deines Huskies dienlich ist. Alle verlangen die Einhaltung der gleichen Regeln und erlauben das Gleiche.
- Lege fest, wo Dein Husky hindarf und wo nicht (zb. Zimmer, Sofa, Bett, ...) und bleibe bei diesen Regeln. Jeden Tag, jede Uhrzeit.
- Regle auch, wo Dein Husky sich aufhalten soll, wenn Du ihn alleine lassen musst. Sicher möchtest Du kein zerstörtes Wohnzimmer vorfinden, wenn Du wieder nach Hause kommst. Trainiere es langsam.
Energie und Auspowern
Huskies wurden auf Energie und Ausdauer gezüchtet, um weite Strecken mit dem Schlitten zurückzulegen. Bewegung ist daher enorm wichtig. Richtige Bewegung!
- 20-30 Minuten normales Gassi gehen reichen einem Husky nicht. Überlege, wie es mit gemeinsamen Joggen aussieht. Wenn nicht Joggen dann zumindest "Walken" statt "Bummeln", zügig und ein weiteres Stück.
- Ist Dein Husky regelmässig ausgepowert und hat keine überschüssige Energie, ist er ruhiger. Das Heulen ist weniger und damit weniger Stress mit Nachbarn
- Lasse Deinen Husky nicht unbeaufsichtig im Garten seine Energie los werden. Er wird wahrscheinlich abhauen. Huskies sind perfekte Ausbrecher, besonders dann, wenn sie nicht ausgelastet sind und zu viel Energie haben.
- Huskies lieben es draussen zu sein. Fast egal bei welchem Wetter - mache mit Deinem Husky Sport oder Spiele mit ihm, draussen. Frisby, Ball, Radfahren, Fangen, Wandern ... er wird sich freuen und es wird ihm gut tun. Zudem stärkt es die Bindung zwischen Dir und Deinem Husky zusätzlich.
Nachtrag:
Jeder Hund und jeder Husky ist ein Individuum. Keiner gleicht dem Anderen. Was der eine Husky mag, kann ein Anderer hassen. Finde es heraus, lerne Deinen Husky kennen.
Auch nicht jeder Tip funktioniert bei jedem Husky. Als Rudelführer bist Du immer gefordert und Du musst natürlich Dein Rudel kennenlernen und da sein. Setze niemals das Vertrauen aufs Spiel. Verliert Dein Husky das Vertrauen zu Dir als Rudelführer, verlierst Du auch diese Position.